Moskowitz
(Seite im Test)


Entwicklung unserer Heimatgemeinde anhand von herausragenden Ereignissen

 

Ansichten


Lage:Nordwestlich von Frischau in 210 m über NN. In der linken oberen Bildecke ist der Verlauf der Kaiserstraße Znaim-Brünn bei Mißlitz zu erkennen.

Ich werde die Karte geklegentlich korrigieren 10/01-g.h.


Postkarte, Luftaufnahme


Postkarte, nach 1938, Interessant ist daß diese Karte vom Foto- und Luftbildverlag J.Beck, Stuttgart-Bad-Cannstatt gemacht wurde. Vermutlich haben sich die Leute damals keine Vorstellung gemacht, wo das ist. Später wird es manchen dorthin verschlagen haben.


Dorfstraße


Schule


Kriegerdenkmal


Eingang zum alten Friedhof


Der älteste Grabstein, Inschrift: FRau Vogler, gast. 1713 im 56. Lebensjahr


Gedenktafel für die Gefallenen beider Weltkriege auf dem Friedhof
Der Sockel wurde mit Spendengeldern der vertriebenen Moskowitzer in Österreich und Deutschland errichtet, die auch den laufenden Unterhalt bezahlen, die Gedanktafel ist die Stiftung eines Vertriebenen aus Moskowitz, der ungenannt bleiben möchte.


Der verwilderte Friedhof, im Hintergrund der Grabstein des Herrn Prof. Hommer


Die inzwischen renovierte Grabstätte von Prof. Johann Hommer


Friedhof, Rodungsarbeiten 1990
Alfred Max und sein Sohn bei der Arbeit. Sie haben nicht nur den Innenbereich des Friedhofes "gerodet", sondern auch die Wildnis außerhalb!


Marterl, Einweihung 1998, Gebeitsinschrift in deutscher und tschechischer Sprache. An dieser Stelle stand die alte Marter, die von den Tschechen zerstört wurde.
(Siehe auch unter 1998 in der Teittafel.)


Dreifaltigkeitskapelle, renoviert 1998 mit Spendengelder der ehemaligen Deutschen Einwohner


Die Kirche in den 40-ger Jahren


Beim Gottesdienst mit Pater Anton Hommer, 4.05.1991

 


 

Geschichte - Zeittafel


JahrEreignis
1182Erste Erwähnung in der Ortsgeschichte von Treskowitz, als "Herrenhof Moskowitz"
1359Johann von Lomnic verkauft 2 MK jährl. Zinses in Ober-Plac für 16 Mk vom Dorf Mackovic.
Das dürfte die erste Nennung von Moskowitz sein
1368verschrieb Bocek v. Plac seiner Gattin Kunka in Mackowic 10 MK, aber auch Mir. v. Hradek verschrieb
1371der Gemahlin Johanns v. Lomnic in Mackowic 100 Mk.
1386tat ein Gleiches Als v. Dobs(ch)ic für seine Frau Kunka mit 45 Schk.Gr., während die Witwe des Bocec v. Hradek ihre Morgengabe in Mackowic an Heinrich v. Lipa verkaufte,
welcher
1392die Pfarre von Seletic mit 131/2 Lah., 2 Gehöften und 1 Weinberg in Mackowic beschenkte.
1412 verkaufte Als v. Dobs(ch)ic seine hiesigen 61/2 Lah. mit 1 Gehöft und 1/3 des Bergrechts (Steinbruch?) den Brüdern Bohunek und Konrad v. Skalic. Dieser Verkauf bestätigt, daß um diese Zeit der Ort ein eignes Bergrecht hatte.
1414besaß auch Bernhard v. Schenkwic einen Teil des Ortes, das
1494zu einem Drittel zum gute Mißlitz gehörte.
1522ließ Marquard Walecky von Mirow dem Sebastian von Weithmühle und dieser
1536dem Johann v. Pernstein versichern ließ. (versichern hier gleich verpfänden) Der andere Teil gehörte zu Krummau,
aber um
1534überließ ihn Johann v. Lipa dem Georg Rechenberg v. Seletic der ihn wiederum
1538dem Sigismund von Mirow verkaufte welcher auch
1545von Johann v.Pernstein den Rest des Dorfes (4 Insassen) erstand.
Von diesem Zeitpunkt an ist bis
1625über das dorf nichts vermerkt. Dann aber gehörte das Dorf schon zu Krummau
1722wütete die Pest, danach wurde eine Kapelle errichtet, die
1770auf herrschaftliche Kosten durch Fürst Emanuel von Liechtenstein, zur Kirche mit 1 Altar erweitert wurde. Die Kirchist
1835nach Frischau eingepfarrt
1835hat der Ort 95 Häuser mit 587 Einwohnern (281 männl. und 306 weibl.), welche auch Fenchel und Anis anbauen.
und deutsch sprechen
1835gibt es auch eine Schule im Ort.
1892 wird die Schule 2 klassig gebaut
1929 um 2 Klassen erweitert
1927Gründung der freiwilligen Feuerwehr. In dieser Zeit wurde auch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet, für 25 000 Kronen, alles aus freiwilligen Spenden
1928Bau des Feuerwehr Gerätehauses.
1936wurde die Kirche nochmals erweitert
1925wurde die Milchgenossenschaft gegründet. die tägliche Anlieferung der örtlichen Bauern betrug 900 - 1,100 Liter.
Die Erzeugung des Gutshofes ist darin nicht enthalten, die wurde direkt in die Molkerei gefahren.
1930Elektrifizierung des Ortes.
bis
bis 1926gehörte der Gutshof dem Grafen Kinski in Mähr.-Kromau, dann wurde er im Zuge der Bodenreform enteignet und tschechisiert. Tschechische Arbeiterfamilien zogen zu, in Frischau wurde eine tschechische Minderheitenschule errichtet, in die zu gehen auch die Kinder deutscher Arbeiter gezwungen wurden.
Anfang 1938wurde der Ort vom tschechischen Militär belegt, das aber im April wieder abgezogen wurde.Im August und September kam wieder Einquartierung, es wurden Schützengräben gegraben und Barikaden errichtet.
1938am 9. Oktober kamen deutsche Truppen, das herrschte große Freude und Erleichterung.
Mit ihnen kamen aber auch Verbote, die mit Befremden aufgenommen wurden:
Abschaffung des Schulgebetes
Entfernen der Kreuze aus der Schule und aus der Gemeindekanzlei
Einschränkung des Religionsunterrichtes
Verbot der Wallfahrten nach Maria Dreieichen und Lechwitz
(Anmerkung: Ist das so richtig? Ich erinnere mich, daß ich mit meiner Mutter ca. 1942, noch vor meiner Einschulung in M.-Dreieichen war, allerdings nicht zu Fuß sondern mit dem Zug g.h.)
1942mußten die Kirchenglocken abgeliefert werden.
April 1945mußten 340 Rinder abgeliefet werden
7.Mai 1945Fliegerangriffe auf zurückströmende deutsche Truppen.Es gab Brände in einigen Häusern, die Schule erhielt einen Bombentreffer. In der Nacht zogen alle deutschen Truppen ab. Vorher schon war der Ort ziemlich stark mit Militär belegt.
8.Mai 1945Besetzung durch die Rote Armee
22.August 194522 Männer wurden verhaftet und die 24 km nach Znaim getrieben wo sie 35 Tage in Kellern zusammengepfercht wurden und ständigen Mißhandlungen ausgesetzt waren.
19.Sept. 194595 arbeitsfähige Deutsche wurden nach Znaim gefahren , wo sie von Tschechen zur Arbeit abgeholt wurden
Frühjahr 1946Ausweisung der deutschen Bevolkerung nach Deutschland
1963wurde das Heimatbuch von Herrn Lukas Max, dem letzten Gemeindesekretär verfaßt.
ab 1990Rodung des werwilderten und verwahrlosten Friedhofes. Instandsetzung der Mauer, entrosten und streichen der Eisenkreuze, Grabsteine renovieret, alles durch Spenden der Vertriebenen
1998Wiedererrichtung des Marterls durch Alfred Max, aus Dankbarkeit für die Genesung nach einem schweren Unfall
Im unteren Teil ist ein Gebet zu Ehren der Muttergottes Maria angebracht, zuerst in deutscher, dann in tschechischer Sprache.
Im gleichen Jahr wurde auch die Dreifaltigkeitskapelle mit Spendengelder renoviert.
Mai 2000Einweihung der Gefallenen-Gedächtnisstätte im Heimatfriedhof
1945hatte Moskowitz 944 Einwohner, 184 Hausnummern, ein Katastralgebiet von 1108,50 Hektar.
ca 1990Mackovice hat 340 Einwohner
1990 - 2000fanden eine Reihe von feierlichen Gottesdiensten in der Heimatkirche statt.

 


Geschichtsdaten bis 1835 nach Wolny, Die späteren Ereignisse sind von Frau Maria Loos, Moskowitz / Karlsruhe verfaßt worden.


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