Jahr | Ereignis
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1454 | Vertreibung der Juden aus Znaim und Brünn, wahrscheinlich der Beginn der Judengemeinde in Misslitz. Die Lage auf halbem Weg zwischen den Vertreibungsorten ließ wahrscheinlich viele hier Zuflucht suchen. |
1660 - 1679 | Der Klosterrbrucker Abt Dr. Theol. Norbert Pleyer, steht in enger Verbindung mit den Misslitzer Juden. |
vor 1618 | existiert eine blühende Judengemeinde, die aber zum Ende des Krieges |
1648 | auf 3 Familien zusammengeschmolzen ist. Während des Chmelnicky Aufstandes fliehen viele Juden nach Mähren, so daß auch die Judengemeinde wieder ziemlichen Zuwachs erhielt. Davon zeugt die Tatsache, daß |
1666 | der damalige Gutsherr Graf Rudolf von Schaumburg 20 jüdische Bewohner in Ketten legen und abführen ließ. Dies geht aus einer Klage hervor, daß die jüdische Gemeinde deshalb die verlangten Abgaben nicht leisten könne. Die jüdische Gemeinde wandte sich deshalb schutzsuchend an Abt Pleyer von Bruck. Sie argumentierten, daß sie durch die Abgaben an den Nachoder grafen arm und elend geworden seien und deshalb außerstande die Abgaben zu leisten. Der Abt nahm sie wohl gerne in den Schutz, um sie seinerseits ebenso schamlos auszubeuten. |
1672 | gibt es in Mißlitz 15 Judenhäuser, in denen 18 Familien lebten |
1753 | gibt es weiterhin 18 Judenhäuser, in denen jedoch 64 Familien lebten. Wahrscheinlich ist der Zuwachs auf Juden zurückzuführen, die |
1670 | aus Wien vertrieben wurden. Das sagt ein Grabstein aus dem Jahre 1770 der den Hinweis enthält, daß es sich um ein Vertreibungsopfer aus Wien handelt |
1750 | Aus der Steuertabelle des Klosters Bruck geht hervor, daß der "Misslitzer Judengemeindezins samt Schutzgebühr" 400 Gulden jährlich betragen hat. |
auch 1753 | umfaßt die Judengemeinde 82 Familienstellen, verteilt auf 19 Katastern, ausserdem besaß die Gemeinde eine Synagoge, ein jüdisches Spital, und ein Gemeindehaus als Rabbinerwohnsitz, dazu eine Fleischbank mit 4 Ställen und 2 von der Herrschaft gemioetete Wohnungen. |
ab 1782 | wird an der jüdischen Schule auch deutsch unterrichtet. |
1789 | werden in Misslitz Grundflächen für die Bewohner bereitgestellt, wovon auch ansässige Juden profitierten |
1801 | umfaßt die Gemeinde 119 Familien mit 448 Seelen, bei insgesamt 2626 Seelen. |
1827 | hat die Gemeinde ein "stattliches" Gemeindehaus errichtet |
1820 | wohnten im Misslitzer Ghetto in 94 Häusern mit 141 Zimmern 119 Familien, die meisten Familien besaßen demnach nur einen Raum |
1845 | der Bau des Tempels wird abgeschlossen, er wurde auf dem Platz der behördlich aufgelösten Rabbinerkapelle errichtet. |
bis 1867 | bildete die Judengasse auch die Judengemeinde |
seit 1867 | war die politische Judengemeinde von der Kutusgemeinde getrennt. Die politische Gemeinde hatte ihren eigenen Bürgermeister |
1923 | wird die Schule aufgelöst, nachdem nach dem 1. Weltkrieg auch der behördlich angeordnete Tschechisch Unterricht eingeführt wurde. |
1924 | die jüdische politische Gemeinde wird aufgelöst. Im Stadtrat werden die Juden ab dieser Zeit durch 3 Räte vertreten. |
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