Grusbach - Geschichte
Insbesondere in den frühen Zeiten, sind Gut und Dorf nicht zu trennen. Solche Trennungen sind z.T. erst im 14./15. Jahrhundert festzustellen. Die verschiedenen Besitzerwechsel sind heute sicher nicht mehr von großem Interesse, sie stellen aber die hauptsächlichen Nennungen der Ortschaften dar. Über die Bevölkerung wird darin leider so gut wie nichts ausgesagt.

1. Markt

Karte
JahrEreignis
1131besaß die Znaimer Kirche bereits 3 Lahne in G., es ist das erste schriftliche Dokument über den Ort
um 1146gab der Znaimer Herzog Konrad einen Teil des Dorfes einem Konrad
1159schenkte diesen Teil des Dorfes der böhm. König Wladislaw dem Johanniter-Hospital St. Johann zu Prag, dieses kaufte den Rest des Dorfes von anderen Besitzern.
1314kommt ein Aloys von Gruspane urkundlich vor (Urkunde Abtei Bruck)
1339ab diesem Jahr ist die Existenz einer Pfarre gesichert, weil in diesem Jahr ein Streit um den Zehent zwischen dem Pfarrer Wolfram und dem Nonnenstifte Kanitz beurkundet ist
1331überfiel Johann v. Lichtenberg die eingedrungenen Österreicher und zwang sie, das Land zum Vorteile von König Johann zu räumen
1353gibt es neben der Veste auch 1 Hof, ob sich daraus das Gut entwickelte?
im 16 Jahrhundertging die Pfarre in den Besitz der Nichtkatholiken über, die sich bis
1629hier behaupteten, dann ging sie wohl wieder - zwangsweise - in katholischen Besitz über
1428bis zu diesem Jahr hielten die Hussitten das Schloß
1524Grusbach erscheint urkundlich als Markt.Seitdem gibt es 4 Markttage, nämlich am 2 Januar, an Philipp und Jakob, an Laurenz und an Martini
seit 1574gibt es einen Schafstall und einen neuen Hof, dem Mittelteiche
seit 1597existiert auch ein Brauhaus und Obst- und Weingärten
seit 1668gibt es auch 2 Seen und 5 Teiche
?wurde die Pfarrkirche erbaut, welche dem hl. Stephan geweiht ist und 3 Altäre und 3 Glocken aus dem 15. Jahrhundert enthält.
1783, 1827, 1828, und 1832Heimsuchung durch Feuersbrünste
1801wütete die Hornviehseuche
1835Neben den oben erwähnten Märkten, gibt es jeden Samstag einen Wochenmarkt

Allod Herrschaft
JahrEreignis
1131besaß die Znaimer Kirche bereits 3 Lahne in G., es ist das erste schriftliche Dokument über den Ort
um 1146gab der Znaimer Herzog Konrad einen Teil des Dorfes einem Konrad
1159schenkte diesen Teil des Dorfes der böhm. König Wladislaw dem Johanniter-Hospital St. Johann zu Prag, dieses kaufte den Rest des Dorfes von anderen Besitzern.
1314kommt ein Aloys von Gruspane urkundlich vor (Urkunde Abtei Bruck)
1350verschrieb ein Johann v. Gr. seiner Gattin Margareth 100 MK.
1353verkauft eine Mabka v. Dobronic 6 Lahne ihrem Bruder Stephan, Johann v. Bukowina (dieses Bukuwina bezieht sich wohl auf das Dorf gleichen Namens, nördlich von Brünn) 3 Lahne und 1 Hof an Smil v. Fröllersdorf
1378überläßt Smjl v. Lesnic die Veste mit 1 Freihof an Geblin v. Kucerau
1406 und 1412werden die Brüder Laureny, Geblin, Stephan und Johann von Hrusovan genannt.( Man beachte die slavische Lautverschiebung, die im 12. 13. Jahrhundert "g" zu "h" machte, Prag - Praha, und als Folge eben auch "Grus..." zu "Hrus.." wurde)
1434 und 1458kommen ein Geblin und Weibel v. Hrus. teils auf dem Landfrieden teils in Urkunden in Bruck vor.
bald darauf aber kam deas Dorf an Georg Henzing-Haugsdorf
der es samt Pfarre und Hof
1490 den Brüdern Benedikt und Ludwig von Weitmühle überließ
um 1516besaß es Sebastian von Weitmühle, dieser erstand noch jeweils ei Drittel der Dörfer Mackovic und Teutsch Borotitz
1524verkaufte dieser die Veste und das Städtchen Grusbach mit Pfarre und die Dörfer Wrochovic, Bojic, Skridlowic, Böhm.Borotic, Grafendorf, Petrovic, 4 Insassen in Mackovic und die Ödungen Naspic, Onso, Sanov, Kopnowic, Martinic, Drskradic, Teutsch-Borotic Wlkowic und Medletoc an Johann v. Pernstein
1560überließ Wratislaw v. Pernstein das Gut dem Johann d. Ält. von Zerotin, dieser verkaufte es kurz darauf an Berchtold v. Lipa (mit Lechwitz, Frischau und einem Teil der Herrschaft Joslowitz)
um 1570erwarb es Peter Certorecky von Certoreg ,
welcher es testamentarisch
1572mit sämtlichen Gütern seinen Söhnen Johann, Bernard und Albrecht hinterließ
1578verschrieb Johann seiner Gattin Marianna v. Haugwic 500 fl. mähr., die ihn darauf wieder in Gemeinschaft nahm. Johann muß aber bald darauf gestorben sein, denn sei Bruder Bernhard verkaufte
1588das Gut Grusbach für sich alleine,Veste und Städtchen Grusbach mit Pfarre, Hof, Schafstall, Brauhaus, Wein- und Obstgärten, wie auch die Ödungen Wolfesstauden und Knospic mit Teichen an den Znaimer Ratsverwandten Melchior von Hernsperg. Nach dessen Tode verkaufte die Stadt Znaim "zum Besten der nachgelassenen Witwe und Waisen" das Gut an
Jakob Wolsky von Boyduncowic auf Wesely und Kolycin,
der es jedoch
1620 wegen der Teilnahme am Aufstand verlor.
1623verkaufte Ferdinand II das Gut, samt Frischau an den geh. Rate Seyfried Christoph Breuner, Frhr. v. Stubing, der es seiner 2. Gattin, Susanna, geb. Gräfin v. Thurn hinterließ, und diese wiederum
1651dem Seifried Franz und dieser wieder dem Seifried Leonard v. Breuner hinterließ. Nach dessen Tode
1668verkauften seine Söhne Ernst Friedrich, Philip Christoph und FRanz Anton das Gut Grusbach ( Schloß und Markt Grusbach, die Dörfer Höflein, Röstitz, Grafendorf und Oedungen dem
Michael Graf von Althan
1693verstarb dieser, nachdem er vorher den Grusbachschen Zweig seines Geschlechtes gründete, seine Söhne Michael Ferdinand und Michael Adolph beerbten ihn.
1696 und 1698verkauften diese ihren Anteil an Michael Ehrenreich
1714verstarb dieser und hinterließ 2 unmündige Söhne.
1724 übernahm der ältere Michael Anton (Landrechtsbeisitzer in Mähren) das Gut und zahlte seinen Bruder Michael Hermann (Maltheser Ritter) aus.
1765starb Michael Anton und sein Sohn Michael Gundekar beerbte ihn, welcher
1773seinen minderjährigen sohn Michael Franz de Paula als Erben einsetzte, als dieser jedoch als Minderjähriger starb, fiel die Herrschaft
1784einem Verwandten 5. Grades, den Michael Max und Michael Johann, Grafen von Althan zu. Michael Max bezahlte die Schulden seines jüngeren Bruders und wurde, gegen eine zusätzliche Rente, damit Alleinbesitzer
1799wurde die Tochter von Michael Johann, Michaela, (verehelichte Gräfin Hardegg) entsprechend einem 1794 erstelltem Testament Erbin, nachdem sie für volljährig erklärt wurde.
1833erbte ihre Tochter, Fräulein Anna, Gräfin v. Hardegg den Besitz.

Allod - Herrschaft bedeutet, daß die Herrschaft frei von Lehensverpflichtungen ist. Es ist, wie im Falle Mißlitz duch Kaiser Maximilian II bestätigt, frei vererbbar. Es besteht kein Obereigentum darüber.